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Das Martini-Stübli ist zu einer Tradition geworden

Am 11. November ist Martinstag.

Martin von Tours, um 316 geboren, trat vorerst in den Militärdienst. Er habe einmal, auf seinem Pferd reitend, mit dem Schwert seinen Militärmantel geteilt, um einen Bettler vor dem Erfrieren zu bewahren. 40-jährig verliess er den Kriegsdienst und zog sich in die Einsamkeit zurück. Hier muss er über seine Zukunft nachgedacht haben, denn bald wandte er sich dem Christentum zu. Er habe sich dann in einem Gänsestall versteckt, um der Berufung als Bischof zu entgehen. Was ihm jedoch nicht gelang. Als Bischof von Tours habe Martin sich vor allem um sozial Benachteiligte gesorgt.

Im Mittelalter wurde der Martinstag zum letzten Zinstag im Jahr erklärt. Der Tag wurde immer beliebter, so dass sich Traditionen dazu ergaben: Martinimarkt, Martini-Ganshauet, Umzüge zum Martinstag mit Pferden und Laternen oder die Fasnachtseröffnung. Und an diesem Tag ist in Mumpf das Martini-Stübli zur Tradition geworden.

Das erste Martini-Stübli entstand im November 1985
Der damalige Frauen- und Mütterverein wandelte den Pfarrsaal zum Martinstag 10. November also in ein „Stübli“ um, als Begegnungsort für Junge und Alte, Protestanten und Katholiken, Hungrige und Durstige, Jasser und Gesprächige. Die damalige Pfarrsaalküche liess einen breiten Kochbetrieb nicht zu. Deshalb bereiteten die zuständigen Vorstandsmitglieder den Kartoffelsalat zu Hause zu, ebenfalls natürlich die selbstgebackenen Kuchen. Einzig die Wienerli erhielten ihre Hitze auf dem Recheaud im Pfarrsaal. Den Reinertrag von 1500 Franken liess der Frauen- und Mütterverein dem Elisabethenopfer und der Behindertenwerkstatt Fricktal zukommen.

Martinistuebli 1985
(Foto vom ersten Martinistübli 1985 aus dem Aargauer Volksblatt)

Das Martinistübli vom 12. November 2023
Auch im Jahr 2023 wurde das Martinistübli, unterdessen im Zwei-Jahresturnus durchgeführt, am Patroziniumstag erneut geöffnet, nun jedoch im gemütlich hergerichteten grossen Saal in der Mehrzweckanlage Burgmatt. Der Saal war mit Besuchern gut angefüllt. Angeboten wurden Spaghetti mit vier verschiedenen Saucen, Salat und ein reichhaltiges Dessertbuffet. In der Burgmatt-Küche bereiteten Mitglieder der Frauengemeinschaft und ein Metzger die Portionen zu. Nach Angaben des Vorstandsmitgliedes Claudia Sonderegger wurden 71 Spagetti-Portionen serviert. Das Kuchenbuffet der Frauen bot eine reichhaltige Auswahl an Kuchen, Tiramisu, Cornets und Cremen. Der Reinertrag von 700 Franken ging an den Muttertagsfond des Aargauischen Katholischen Frauenbundes, dem AKF.

Martinistuebli 2023
(Foto vom Martinistübli 2023 aus fricktal.info)


Bericht:
Gerhard Trottmann

Quellen:
„Aargauer Volksblatt“ vom 14. November 1985
„Fricktal.Info“ vom 17. November 2023
Pfarrblatt „Horizonte“ vom 18. November und 16. Dezember 2023